Samstag, 7. September 2013

Sailing in a Nutshell, Part N°4

Dienstag, 27.08.2013

Der Morgen in Wiek war wirklich anstrengend.
Der Weg zu den Toiletten war so ziemlich der längste, den ich je dafür zurücklegen musste. Und wenn der beste Mann von allen mit dem Toilettenschlüssel unterwegs ist, dann wird das schon mal anstrengend. Vor allem, wenn er sich dann bei seiner Rückkehr den Scherz macht, mich nicht verstehen zu wollen, als ich den verdammten Schlüssel von ihm forderte. Und wenn Mann einem dann noch darauf aufmerksam macht, das man Geld mitnehmen muss um die Brötchen zu holen, ist Frau echt genervt . . . weil sie eigentlich nichts anderes will als einfach nur auf die Toilette.

Das Frühstück in Wiek war wirklich gut.
Es leben frische Brötchen. Und die leckere Wurst von Stamm- und Hausmetzger von meinem Lieblingsskipper dazu. Und das frische Gemüse. Wirklich lecker. Was nur nervig war, war die Tatsache, dass es jedes Mal die Sicherung geschossen hat, sobald der Wasserkocher eingeschaltet wurde. Gut, man konnte die Sicherung wieder funktionstüchtig machen, aber es war trotzdem ärgerlich mir den Tee mit dem Spirituskocher kochen zu müssen, nur weil die (Ampere)-Absicherung zu gering war.

Aber nach dem Frühstück sieht die Welt meistens wieder besser aus. Und so konnten wir nach dem Auslaufen einen zutiefst entspannten Segeltag genießen. Das Wetter und der Wind spielten wunderbar mit und die eine Fähre, die den Weg kreuzte, war nicht wirklich der Rede wert.

Und so konnten wir fast den ganzen Tag segeln. Und bis auf eine Stelle, an der wir etwas zu weit aus dem Fahrwasser geraten sind, war es auch überall wirklich tief genug. Aber selbst an dieser Stelle waren noch knapp 5 cm Wasser unter dem Kiel. Der Mann an meiner Seite stellte dann im Laufe des Tages fest, dass ich mit der Pinnensteuerung wesentlich besser geradeaus lenken konnte als er. Gut, das war auch kein Wunder, da er ja ständig in den Salon klettern musste um die Segelkarte zu lesen.



Das heutige Tagesziel war Ralswiek, das am südlichsten Punkt des Großen Jasmunder Boddens, einer Lagune der Ostsee, liegt. Der Ortsname „Ralswiik“ ist 1311 erstmals urkundlich erwähnt. Archäologische Ausgrabungen zeugen von einer Besiedlung der Region um Ralswiek bereits in der späten Mittelsteinzeit vor etwa 8000 Jahren. Der Seehafen wurde aber vermutlich eher im 8. Jahrhundert gegründet.



Seit 1993 werden in Ralswiek jeweils von Ende Juni bis Anfang September alljährlich auf einer Naturbühne die Störtebeker-Festspiele veranstaltet. Sie sind Deutschlands erfolgreichstes Open-Air-Theater mit etwa 4600 Besuchern pro Vorstellung. Die Störtebeker-Festspiele beschäftigen über 140 Statisten, 20 Schauspieler, 30 Pferde, sowie vier Schiffe mit Schiffsführern.



Die von uns angesteuerte Marina liegt in Sichtweite der Störtebeker-Festspiele, und so konnten wir am Abend gemütlich auf dem Steg sitzen und die mitspielenden Schiffe bewundern. Ebenso wie das am Schluß stattfindende Feuerwerk, das für die bessere Sicht der zahlenden Zuschauer ein Stück außerhalb auf dem Bodden stattfand. Und mit dem erwiesenermaßen besten Mann der Welt neben mir und ein paar wirklich leckeren Single Malts auf dem Steg zu sitzen, war einfach nur schön.



Einer dieser Tage, an denen man sich einfach nur wohlfühlt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

My Blog. My Bedroom. My Rules.
Punkt.

Dieser Blog gehört zu mir, wie meine Fingernägel oder mein Arsch. Hier gibt es vernünftiges, verlässliches, vollkommenes, vielseitiges, verschlafenes, verträumtes, verfressenes, verheultes, verletztes, verführerisches, verrücktes, verliebtes, verpeiltes und manchmal einfach nur bunte Knete und Murmeln im Hirn . . .

Ich freue mich über jeden hinterlassenen Kommentar. Doch. Wirklich. Das zeigt mir, dass ich tatsächlich Leser habe. Kommentare dürfen auch gerne kritisch sein, sowohl hinsichtlich meines Getippsels, als auch meiner Person. Sie dürfen sich gerne auch konträr zu meiner persönlichen Meinung äußern.

ABER: Ich behalte mir mein höchsteigenes Recht vor, Kommentare nicht zu veröffentlichen, wenn ICH sie als beleidigend, verletzend oder politisch unkorrekt o.ä. empfinde. Wem das missfällt, dem steht es frei hier nicht mitzulesen und die Seite zu verlassen. Die Softwarenetwickler haben dafür eine Funktion vorgesehen, die sich oben rechts in der Ecke in Form eines weißen Kreuzes auf rotem Grund findet. Die Benutzung ist kostenlos.